Neue Lage: 1 Tag danach.
Gestern punkt 10.10 fiel der Startschuss zum 38. New York City Marathon. Doch unser Tag begann schon mehr als 6 Stunden vorher...
Punkt 4:00 a.m. klingelte der Wecker, aber um ernst zu sein, ich wartet bereits seit einer Stunde, dass ich mich endlich in die Laufklamotten werfen konnte. Ein schnelles Fruehstueck in unserem Stammlokal um die Ecke und dann ging es mit der Subway hinunter in Richtung Staten Island. Horst begleitete mich bis zur Faehre... so und ab da war die kleine Zuschi auf sich alleine gestellt.
Ich hatte Glueck gleich die Shuttles zu erwischen und war bereits um 6.30 in der Starting Area. Genuegend Zeit um das rege Treiben zu beobachten... und die 3 Stunden vergingen wie im Flug. Ich hatte befuerchtet, dass heilloses Chaos herrschen wird... (immerhin waren mehr als 3.000 Italiener genannt ;-) ) aber die Armys hatten alles im Griff. Nach "Pisselpause" gings dann ab in den Startbereich. Durch meine niedrige Startnummer hatte ich das tolle Vergnuegen ganz vorne zu stehen... fast neben Katie Holmes.
Und kurz vor 10 stand ich dann auf der Verzzano Brigde - vor mir eine Meile bergauf, blauer Himmel und Wind... Aber bei dem Nervositaetslevel denkt man nicht dran... Dann die amerikanische Hymne und ... die Startpistole. Das Adrenalin schiesst ein... doch leider zu stark... ich laufe los, rauf diese 80 HM auf 1 KM und bin... gleich mal 30sec. zu schnell. Und so geht es dann weiter... und somit habe ich den legendaeren Anfaengerfehler perfekt. Die ersten 10-12 Meilen laufen eh ganz gut, aber die Queensboro Bridge "bricht" mir mein Genick :-( Zu schnell gestartet und staendig rauf und runter... also so schlimm hatte ich es mir das nicht vorgestellt. Die 1st Ave. ist ein Kampf... gegen mich und den Wind. In Harlem kam ein Trancezustand, der mich zum Central Park traegt... ueber keine 100 Meter flache Strecke. Dann wieder raus aus auf die Central Park South und beim Columbus Circel hinein zur Zielgerade. Staerkende Rufe fuer die letzten Meter kommen von Horst, der im Park auf mich wartet. Er hatte mich bereits in Brooklyn und dann auf der heillos ueberfuellten 1st Ave angefeuert.
Ich sehe die Finish line, aber davor nochmals ein kurzer Huegel... keine Ahnung der wievielte... Nach 3:36.11 ueberquere ich die Zielliene... Einerseits enttaeuscht, hatte mich mir doch eine weit bessere Zeit erhofft.... andererseit froh diese Berg- und Talfahrt geschafft zu haben!
Belohnung fuer die Muehen waren dann ein lustiger und netter Abend mit Horst und am naechsten Tag ein persoenliches Treffen mit den beiden Siegern: Paula und Martin... :-) Aber mehr davon in meinem naechsten Bericht...
Best wishes from New York - Horst & Edith
Teil 1/3 - Der Countdown |