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Glocknerkönig 3.6.2007 PDF Drucken

Der Glocknerkönig. Das Bergrennen auf der Grossglockner Hochalpenstrasse. Streckenlänge 27 km bei maximal 12% Steigung, 1694 Höhenmeter ! Zwei der Speedies stellten sich heuer der Herausforderung.....

Bereits am Vorabend bei strömenden Regen und gemischten Gefühlen über die Sinnhaftigkeit des Vorhabens und diesen Umständen sind wir (Thomas + Hannes) in Bruck a.d. Glocknerstrasse, eingetroffen. Die Startgebühr war bereits bezahlt und die Pension bereits seit Monaten gebucht. Als willkommene Unterstützung hatten wir Silvi mit, unser einzige Fan bei Regen und Schneefall ,wie wir noch beim Abendessen scherzten. Doch wir sollten uns getäuscht haben. Als um 5 Uhr in der Früh der Wecker läutete, waren die Berge bereits in der aufgehenden Morgensonne erleuchtet und der Nebel im Tal machte sich gerade aus dem Staub. Echt toll dachten wir uns, da hat es Petrus schon wieder einmal gut mit uns gemeint. Nach einem kleinen aber feinen Frühstück gings schon ab nach Bruck (757m ü. d. M.) zum Start. Der war ja bereits um 7:00Uhr. Silvi nahm, vollgepackt mit unseren warmen Gwandl für den Downhill ins Tal nach dem Rennen, den Bus in Richtung Fuschertörl (2445m ü. d. M.).

 

Den Rennverlauf schildern wir nun am besten jeder selber:

Hannes:

Nachdem es mein erster Start beim Glocknerkönig war, musste ich aus dem 2.Startblock starten. Im 1. Block befinden sich die Favoriten und diejenigen, die bereits den Glocknerkönig in weniger als 2 Stunden gefinisht hatten. Viel zu warm angezogen packte ich meine zwei (!) Jacken noch vor dem Start in der Trikottasche weg. 7:00Uhr Startschuss - Los gehts ! Ich versuchte mich gleich mal ein bischen nach vorne zu arbeiten, war aber gar nicht so einfach, da das Tempo vorne gleich mal recht hoch gehalten wurde und immer wieder Löcher ins Feld gerissen wurden. "Jetzt Löcher zufahren, so kurz vor dem Anstieg, ist sicher nicht das beste, will ich nicht gleich am Fusse des Glockners einbrennen" dachte ich mir und wartete mal den Beginn des Anstiegs ab. Ca. 5km nach dem Start gings hoch. Schnell zerfiel das Feld im Anstieg.Ich versuchte mal einen Rhytmus zu finden und nicht gleich Vollgas zu geben. Kurz vor der Mautstation Ferleiten erblickte ich Thomas (Horne) vor mir. Horne war aus dem 1.Startblock gestartet, war es doch schon sein immerhin fünfter Glocknerkönig. Er machte einen etwas unlockeren Eindruck und war auch recht bald in den Wiegetritt gegangen. "Eher ungewöhnlich für ihn" dachte ich, "bin doch eher ich der Wiegetrittfahrer von uns beiden". Wir fuhreren ein paar hundert Meter zusammen, doch auf einmal war er nach einer Kehre verschwunden. Es wurde steiler und ich hatte nun mit mir selbst zu kämpfen. Das richtig steile ist nicht so meins- da trete ich doch lieber eine schöne hohe Frequenz. BIn ja kein Compact Kurbel Freund und ein 3er Blatt vorne kommt mir nicht ans Rad. Mit einer 13-26 Kassette kommt man bald mal an die Grenzen der schönen Trittfrequenz wenns steiler wird. Das hatte ich, nebenbei bemerkt, erst letzte Woche am Monte Zoncolan (Italien) intensiv zu spüren bekommen, als ich mit ein paar Freunden Giro ´d Italia Bergankunft zuschauen waren. Der Zoncolan hat hat fast 23% im steilesten Stück und im Schnitt über 12% Steigung auf 10km. Der Glockner hat gerade mal 12% im steilsten Stück und das meiste unter 10%. Selbst die Profis hatten am Zoncolan ´ne Compact Kurbel aufgelegt - Irre oder ?

So nun wieder zum Glocknerkönig. Ich fand mich bald in einer Art Gruppe wieder. Immer irgendwie die selben 2-3 Leute. Mal vor dir mal hinter dir. Aber keiner der so richtig schön raufzieht vor mir. Irgendwie verfiel ich in so ´ne Art Bergspazierfahrt. Ich fuhr den Glockner zwar schon zügig rauf, aber irgendwie nie richtig rennmässig und auf Teufel komm raus. Immer so zwischen 9 und 12 km/h. Von Einbrennen keine Spur. War wohl irgendeine Kopfsache. Wenn ein Teamkollege vor mir raufzieht oder irgendein Bekannter, dann wäre ich wahrscheinlich mitgegangen oder hätts probiert. So wars halt eine nette Bergpartie.

Nach exakt 1:47 war ich oben. Locker unter zwei Stunden.Nächstes Jahr, darf ich auch in den 1. Startblock *hehe*. Un nächstes Jahr muß es dann schon eine 1:3x Zeit sein, damit ich mich ein bischen mehr quäle oder einfach einbrenne....Mal schauen.

Hannes im Ziel nach 1h:47min / Platz 225

Thomas:

Wie von Hannes bereits erwähnt, war es heuer bereits mein fünfter Glocknerkönig. Am Morgen, vor dem Start, hab ich mich recht gut gefühlt, und überhaupt nicht mit den Strapazen, die mich erwarten sollten, gerechnet.

Die 15 flachen Kilometer durchs Tal waren problemlos, ich brachte trotz der hohen Anfangsgeschwindigkeit ganz guten Druck aufs Pedal. Dann kam der erste Anstieg zur Mautstelle Ferleiten, und auch den packte ich noch ohne Probleme. Doch ab Ferleiten, wo der Glocknerkönig eigentlich erst beginnt, war es mit dem runden Tritt vorbei. Als Hannes mir beim Anstieg auf die Schulter klopfte, wusste ich, dass es heute für mich nichts zu holen gab. Ich musste von Anfang an aus dem Sattel, was für mich sehr ungewöhnlich ist. Zuerst dachte ich, dass ich vielleicht zu wenig im Magen hatte. Also gönnte ich mir ziemlich früh zwei Squeezies, die ich nur mit Mühe bei (in) mir behalten konnte. Leider zeigte der vermeintliche Energieschub nicht die gewünschte Wirkung, und mit jedem Meter wurden die Qualen größer. Ich fuhr fast aussließlich im Wiegetritt, was in dem Fall bedeutete, dass ich einfach mein Körpergewicht aufs Pedal stellte- ohne Druck. Das Schlimmste daran war nicht, Hannes davonziehen zu lassen sondern tatenlos mitansehen zu müssen, wie mich offensichtliche Sonntagsfahrer schnupften. Zum ersten Mal brannte sich der Gedanke, oder eigentlich Wunsch nach Aufgabe in mein Gehirn. Nach jeder Kehre, die eine kurze Erholung darstellt, musste ich den inneren Schweinehund aufs Neue überwinden. Aber diese Premiere wollte ich mir nicht geben.

Jetzt zählte nur noch das Finishen, eine angepeilte Zeit unter 1h40 hatte ich schon einige Kilometer weiter talwärts ad acta gelegt. Mittlerweile rechnete ich nicht einmal mehr damit, die Ziellinie unter zwei Stunden zu überqueren. Ab Kehre zwölf gab ich mehr, als ich heute in mir hatte. Es tat so weh, aber radfahren muss manchmal weh tun. Den letzten Kilometer überholte ich noch ein paar zurück und fixierte das Hinterrad von einem, der mich raufziehen sollte. Ich war noch nie so froh wie heute, die Ziellinie am Fuscher Törl zu überfahren. Aber auch noch nie so platt. Und doch noch unter zwei Stunden, und sogar drei Minuten schneller als beim letzten Mal über die volle Distanz.

 

Horne im Ziel nach 1h:54min / Platz 361

 

Danke nochmals an unseren treuen Fan und Betreuer Silvi.

 

siehe auch:  http://www.glocknerkoenig.com/

Cu on the Road

Hannes / Thomas

 

 

 
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