Großglockner 18.8.2006

Am 18.8 wars soweit; Geplante Tour: Salzburg (Bruck/Glocknerstrasse) nach Kärnten (Klagenfurt) über den Glockner. Start war um ca. 10:30 in Bruck an der Glocknerstrasse /~700m ü.d.M. in Salzburg. Am Start die Zwilinge Jürgen + Walter sowie ich ( Hannes - speed4need member). Die ersten paar km waren noch flach zum Einrollen ,doch dann gings bald aufwärts, vorbei an der Mautstation Ferleiten machten sich die ersten Rampen Richtung Glockner breit. Leichter Regen vermengt mit Sonnenschein und einem frischen Wind und Blick auf schneeige Bergriesen bildeten das Ambiente. Der Glockner selber war leider stets in einen Wolkenmantel gehüllt.

 

Viele Radler waren an dem Tag unterwegs um den Riesen zu bezwingen. Mir wurde bald klar, daß heute nicht gerade mein Tag zum "gscheit einitretn" ist, irgendwie fehlt am Ende der Saison schon ein bischen die Form und die Moral um sich nochmals richtig zu schinden. Also hab ich die Zwillinge bald mal nach der Mautstation ziehen lassen, um mir meinen Genussritt alleine zugeben.

Kehre um Kehre kämpfte ich mich nach oben, das Fuschertörl in Sichtweite, aber doch noch so fern. Eisige Windböen machten die Muskeln nicht gerade geschmeidiger und tretwilliger aber abgestiegen wird nicht. Also rein mit dem Powerbar Riegel und ein paar Radtouristen geklaubt. Wahnsinn ich dachte immer mit weniger als 7km/h kann man keinen Berg mehr rauffahren, aber scheinbar schaffens einige doch noch langsamer.

Kurz vorm Fuschertörl noch ein Lutscher am Hinterrad. *klick,klack* Schaltgeräusche und ein paar Stöhnatmer von hinten....*ZippZapp* ein paar Treter im Wiegtritt und die Beschleunigung nochmals getestet und weg waren die lästigen Störgeräusche *hehe* . Schlussendlich war nach ca. 1h55Min (gemessen ab Bruck) das Fuschertörl (~2400m ü.d.M.) erreicht. Wirklich sommerlich wars ja grad nimmer, aber nach einem kurzen Downhill mussten die lädierten Haxn nochmals für ein paar Kilometer und Höhenmeter aufs Hochtor (~2500m ü.d.M.)geschunden werden. Schliesslich hab ich auch das Hochtor nach ca. 2h 20minuten erreicht und Walter und Jürgen warten dort bereits ein paar Minuten. Rasch haben wir uns beim Begleit-Auto (thanx an meinen vodda) mit der notwendigen Kleidung für den Downhill nach Heiligenblut versorgt und schon gehts waghalsig runter. Immerhin knapp 80km/h zeigt der Tacho an und ein paar Wohnmobile wurden außerdem linksrum gspatzt bei nasser Fahrbahn. Mehr wollt ich dann doch nicht riskieren ;-).

Heiligenblut erreicht (~ 1300m ü.d.M.), die Wärme hat uns wieder und die Kräfte kommen langsam wieder zurück. Ne Banane und nen Kornspitz reinvolliert und schon gehts weiter im belgischen Kreisel Richtung Klagenfurt. Die Gegenhügel im Mölltal tun schon richtig weh und als dann auch noch der Wind zu einem Sturm - natürlich nicht von hinten - anschwoll, sackte die Moral bei uns drei bald auf die Temperaturen vom Fuschertörl ab.

Nach 140km und fast 6 Stunden Fahrzeit haben wir in Spittal / Drau den Drahtesel wieder am Hänger verstaut. Jürgen hatte ja noch kurz überlegt die Tour doch zu finalisieren, aber die Leberkassemmel beim Spar in Spittal hat doch über den Gedanken noch weitere 3 Stunden im Sattel zu sitzen und 220km runterzuspulen gesiegt.

PROFIL GLOCKNER