Neumarkt im Gatsch...

Neumarkter Naturbike Marathon 27.06.2009

2 Speedies versuchten sich als Vorbereitung zur Salzkammergut-Trophy bei ihrem ersten MTB-Radmarathon - mit sehr gemischten Erlebnissen...

Nachdem der Rest der Speedie-Truppe im Airpower-Verkehr stecken geblieben ist und uns auch diverse Gastfahrer im Stich gelassen haben waren nur Klaus und ich beim Neumarkter Naturbike Radmarathon vertreten. Das Wetter meinte es am Morgen gut mit uns und so haben wir uns nach dem Warmfahren in die Startaufstellung begeben. Wie man am ‚vorher‘ Foto erkennen kann gut gelaunt und trocken.

Den ersten Teil des Rennens hat Klaus perfekt beschrieben:
10:00: Das Feld von ca 450 Bikern rollte gemütlich hinter 2 offiziellen Betreuerwägen durch Neumarkt
10:01: Ein vor mir fahrender Biker "vergaß" mir anzuzeigen, dass er gravierend die Geschwindigkeit reduzierte & ich traf voll sein Hinterrad. Dabei hebelte es mich aus und ich lag mitten in Neumarkt am Asphalt. Zum Glück nur ein Hautverlust von ca 5cm² und 30 sec später bin ich wieder am Rad gesessen. Aber ich lerne daraus, dass man Zeichen ernst nehmen sollte.
Der erste Anstieg auf den Schönanger haben Andi & ich relativ flott in Angriff genommen. Das Tempo relativierte sich aber recht rasch und so fuhren wir unser Tempo.
Der Downhill war auf Grund der Regenfälle auf die normale Schotterstrasse verlegt und verlief ohne Zwischenfälle. Der nächste Anstieg zum Murtalblick war etwas brutal, weil die Sonne die Temperatur binnen Minuten sehr hoch getrieben hatte.
Nach rund 8 km hatten wir den nächsten Anstieg geknackt und im Downhill ging es zur nächsten Bergwertung. Wir hatten Begleitung einer Teilnehmerin, die sich mit einem unglaublichen Tempo den Berg runtergelassen hat - Respekt von meiner Seite
Im Anstieg um Produllerteich fehlten etwas die Körner, die wir am Schönanger gelassen hatten, aber auch diesen meisterten wir sehr gut. Der Downhill war dann alles andere als "nett" zu fahren. Sehr enge Passagen & bis zu 30 cm tiefen Schlammlacken.
In diesem Teilstück habe ich dann leider einen groben Abflug gemacht und mit Super Unterstützung von Andi bin ich noch zu einem neutralen Streckenpunkt geleitet worden. Hier trennten sich unsere Wege. Andi machte sich auf die letzten 35 km der Strecke & ich war am Weg ins Krankenhaus.
Aber auch wenn ich Prellungen am ganzen Körper & 3 Nähte im Knie habe - 2010 fahre ich den Naturpark MTB Marathon wieder.

Nachdem ich Klaus Richtung Rotes Kreuz verabschiedet hatte ging es im strömenden Regen mit einigem Gewitterdonner als akustische Begleitung wieder den nächsten Hügel hinauf. Tiefer Boden, rutschige Wiesen und die stark gefallenen Temperaturen machten das Fahren zwar immer schwieriger und kräfteraubender. Die Rutschpartie hat aber dennoch eine Menge Spaß gemacht und ich überholte auf den nächsten Kilometern einige Mitbewerber – speziell auf den Bergabstücken war ich jedes Mal froh über einen gefederten Hinterbau und die breite, grobstollige Walze am Vorderrad.
Als die Teilnehmer der 50 km Runde Richtung Ziel abbogen wurde es dann wirklich zäh. Ganz alleine im noch immer strömenden Regen durch den Wald, kilometerlange Passagen die von kräftigem Kurbeln und der Hoffnung, nicht stecken zu bleiben im Gatsch geprägt waren. Ich war zwar eh schon komplett naß und dreckig aber die Aussicht bis zum Wadel in der Lette zu stecken war trotzdem nicht sonderlich motivierend.
Die Strecke verlief Richtung Perchau und dann über die nächsten Hügel in einer großen Schleife rund um Neumarkt mit einem bei schönen Wetter wahrscheinlich wunderschönen Blick auf den Zirbitzkogel. An diesem Tag waren leider zu viele Wolken im Weg um viel zu sehen.
Im Zug der nächsten Kilometer lief ich dann auf Thomas, einen Kärntner Landsmann, auf und wir beschlossen spontan die letzten 20 km gemeinsam zu fahren. Bei gut gefüllten Labstationen mit lauter freundlichen Helfern haben wir uns dann über die letzten Hügel gekämpft und sogar der Regen hörte irgendwann mal auf. Ein paar Kilometer vor dem Ziel kam dann sogar die Sonne raus und trocknete uns vor dem Finish noch wenigstens ein wenig auf. Den Zielsprint haben wir uns geschenkt und sind dann gemeinsam in Ziel gerollt – mit der Touristenzeit von 5:14 aber zumindest Heil und in guter Laune.
Kurz nach der Zielankunft fuhr auch der Krankenwagen vor der Klaus aus dem Friesacher Krankenhaus zurückbrachte und so konnten wir dann wenigstens noch gemeinsam Essen.
Auch Jasmin war nicht wirklich langweilig an diesem Tag da sie sich spontan entschlossen hatte den 15km-Lauf zu bestreiten und auch nach deutlich unter 1:30 im Ziel war.
Fazit: schöne Strecke durch eine wunderbare Gegend, alles perfekt organisiert und im nächsten Jahr werden wir es wohl mit funktionierenden Bremsen und ein wenig mehr Körnern in den Schenkeln noch mal probieren.